Endlich an der Hochschule angenommen! Für Abdullah K. war das nicht selbstverständlich. Abdullah (Name geändert) war einer meiner Kollegiaten aus dem M-Kurs. Anfang September schrieb er mich explizit an, um mir mitzuteilen, dass er an einer Hochschule angenommen wird. Konkret würde er nun Medizintechnik studieren.
Für diesen Teilnehmer des TUDIAS Studienkollegs war das nicht selbstverständlich. Denn er versuchte vergleichsweise lange, die Feststellungsprüfung* (FSP, vgl. hier) zu bestehen.
Ich lernte Abdullah als einen Kollegiaten kennen, der oft beim Unterricht fehlte. Wenn er anwesend war, dann sah man immer dunkle Augenringe in seinem abwesend wirkenden Gesicht. Mir war bekannt, dass man ihn auch schon etwas aufgegeben hatte. Grund war nicht nur das häufige Fehlen, sondern eben auch seine Noten bzw. das bisherige Nichtbestehen der FSP.
Ich sprach ihn alsbald an, denn ich wollte wissen, warum er so unregelmäßig zum Unterricht erschien. Er berichtete, dass er abends und teils nachts arbeite. Oft sei er auch krank. Daraufhin ergab sich ein Gespräch über Prioritäten. Als ein Ergebnis erkannte er, dass eine häufigere Teilnahme am Unterricht das Wichtigste ist, um sein Ziel zu erreichen. Denn Abdullah beabsichtigte, so wie alle Kollegiat*innen, die Zugangsberechtigung zu einer deutschen Hochschule oder Universität zu erhalten.
Und wie ging es weiter? Nun, im weiteren Verlauf der Semester fehlte Abdullah (zumindest in meinem Physik-) Unterricht nicht mehr. Einmal erschien er lediglich später und informierte mich persönlich über den Grund. Ich hatte ihn allerdings gar nicht gefragt, warum er erst später am Unterricht teilnahm.
Es zeigte sich einmal wieder (vgl. mein Beitrag hier https://coaching-cat.online/ein-guter-tutor-ist-lehrer-und-psychologe/), dass der persönliche Kontakt und die Verbindung zur Lehrkraft bzw. Tutor eine entscheidende Bedeutung haben können. Und dabei ist egal, ob es sich um jüngere Schüler*innen oder bereits erwachsene Kollegiat*innen handelt. 😺
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